14.09.2016 - 5 Informationen - Kleine Tollense

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Wortprotokoll

Herr Fritzsche

vom Ingenieurbüro planen+messen  informierte die Bauausschussmitglieder  über den Ausbau der Kleinen Tollense in Altentreptow. Das Ingenieurbüro planen+messen hat die Renaturierung der Kleinen Tollense vom ersten Spatenstich an betreut. Begonnen wurde mit der Maßnahme vor genau 20 Jahren. 

 

Zur Historie führte er aus, dass die Kleine Tollense ein Abwassergraben war und für die Regen- und Schmutzwasserableitung genutzt wurde. Bis 1950 gab es in Altentreptow keine zentrale Trinkwasserversorgung. Erst mit der zentralen Trinkwasserversorgung wurde die Kleine Tollense zusätzlich auch als Abwassergraben genutzt.

 

Die Renaturierung der Kleinen Tollense erfolgte über 10 Jahre. Bauende war November 2005. Vor der Renaturierung gab es keinen natürlichen Durchfluss von Wasser. Mit dem Ausbau erfolgte eine künstliche Wassereinspeisung vom Randkanal über ein unterirdisches und oberirdisches Pumpen und Verteilungssystem.

 

Die Stele am Markt ist ein Kunstwerk eines Künstlers aus Waren. Mit dieser Stele gab es seit der Aufstellung Probleme, die auch mit dem Künstler besprochen wurden.

 

Aus der Tollense wird glasklares Wasser eingespeist. Aufgrund der guten Wasserqualität kommt es aber zu Ablagerungen in der Kleinen Tollense.

 

Herr Fritzsche verdeutlichte noch einmal den Begriff der Renaturierung naturnaher Ausbau. Das war der Wille der Stadt, so wurde das Projekt auch erarbeitet und dafür Fördermittel ausgereicht. Es soll sich Leben in der kleinen Tollense ansiedeln.

 

Gestalterisch wurde diese Maßnahme von A+S Neubrandenburg betreut und technisch begleitet vom Ingenieurbüro planen +messen.

 

r die Gestaltung der Kleinen Tollense erhielt die Stadt Altentreptow einen Ehrenpreis.

 

Herr Prüssel

 

Die Gesamtkosten betrugen rund 6 Mio €. Die Maßnahme wurde über die Städtebauförderung begleitet.

 

Herr Sorge fragt: Wie und was kann man tun, um die schlechte Wasserqualität zu ändern?

 

Herr Fritzsche antwortet: der Gedanke liegt nahe die Wassereinspeisung zu erhöhen. Die zusätzliche Wassermenge kostet auch mehr Strom. Da die Druckrohrleitung begrenzt ist für eine bestimmte Menge, kann nicht einfach mehr durchgeleitet werden.

 

Herr Prüssel antwortet: Die Wasserqualität und die Inhaltsstoffe in der Kleinen Tollense sind sehr gut. Es wird zweimal im Jahr gemäht und eine Bereinigung vorgenommen. Es gibt auch einen Tonschicht, wo Ablagerungen erfolgen können.

 

Herr Sorge fragt: Grundproblem, dass das Wasser steht und dadurch stinkt?

 

Herr Fritzsche antwortet: Die Pumpen laufen täglich von 8.00 bis 20.00 Uhr. Es gibt einen großen und einen kleinen Kreislauf. Es ist nicht augenscheinlich, dass die Wasserqualität schlecht ist.

 

 

 

 

 

 

Herr Wichmann fragt: Wie ist der Höhenunterschied zwischen Randkanal und Kleiner Tollense? Warum hat man nicht das Wasser vom Randkanal genommen? Warum hat man die Entnahmestelle nicht auf der Innenseite angebracht. Es geht um Kostenreduzierung, insbesondere der Wartungskosten.

 

Herr Fritsche antwortet: Die Kleine Tollense ist noch nie durchflossen gewesen und der Randkanal ist auch nicht so hoch. Der Höhenunterschied beträgt 1,5 bis 2 Meter. Die Entnahme und die Einleitung von Wasser sind vom Staatlichen Umweltamt genehmigungspflichtig. Das Staatliche Amt hat den Punkt zur Wasserentnahme mit der Genehmigung vorgegeben. Eine Entnahme auf der Innenseite hätte bedeutet, dass eine unterirdische Leitung unter der Tollense verlegt hätte werden müssen. Dadurch wären enorme zusätzliche Kosten entstanden. Die Entnahmestelle ist so hoch, das es keinen Sandeintrieb geben sollte.

 

Herr Wichmann fragt: 2016 wurde die Tollense erst einmal gemäht?

 

Herr Friese antwortet: es wird zweimal im Jahr gemäht. Er bewirtschaftet Flächen an der Tollense.

 

Herr Fritsche antwortet zum Höhenunterschied: Der Markt ist höher als der Randkanal.

 

Herr Kruse fragt: Woher haben Sie die Angaben, dass es ein Abwasserkanal war?

 

Herr Fritzsche antwortet: Vor 1950 wollten die Anwohner das Wasser von der Bebauung fern halten. Die Kleine Tollense war nie ein Fließgewässer.

 

Herr Prüssel führt dazu aus:

 

Am Randkanal war mooriges Gebiet um 17hundert.

Das Pumpwerk hatte zuerst einen anderen Zulauf Einlauf gegen die Strömung. Dieser wurde inzwischen nach eingehender Beratung verlegt, da alle zwei Jahre die große Pumpe defekt war. Dies verursachte Kosten in Höhe von 3.800 €. Die Wasserentnahme wurde nunmehr mit dem Abfluss der Tollense gelegt, so dass kein Sand mehr angesaugt wird. Die Pumpe ist nicht mehr so häufig defekt, d. h. es wurde eine Verbesserung erzielt. Anfangs gab es weniger Probleme, da die Wasserqualität nicht so gut war. Die Verbesserung der Wasserqualität führt zu mehr Algenwachstum. Zu Beginn wurde nur einmal jährlich gesäubert. Jetzt muss eine 14tägige Säuberung vorgenommen werden, d. h. mit der Handsense durchgehen und durchziehen. Der schnelle Wasserdurchlauf wird nur durch die Algen gestört. Es konnte nicht festgestellt werden, dass das Wasser steht und stinkt. Eine private Wasserentnahme ist untersagt worden. Wenn man in Richtung Kopischke geht sieht es aus, als ob das Wasser gar nicht fließt (sehr langsam). Höher, da plätschert es richtig, d. h. genug Wassergeschwindigkeit ist vorhanden.

 

Herr Werner fragt: Kann man ausschließen, dass es illegale Einleitungen gibt?

 

Herr Prüssel antwortet: Im letzten Jahr wurde noch ein illegalen Einfluss gefunden. Dies wurde mit der GKU bereinigt. Es dürfte zurzeit kein Abwasser mehr einfließen. Ziel ist es, das der Bauhof 14tägig reinigt.

 

Herr Kruse fragt: intensiver Arbeitsaufwand?

 

Herr Prüssel antwortet: die Arbeiten werden mit Unterstützung von Bundesfreiwilligendienstleistenden (Bufdis) durchgeführt. Der Sandfang an der Stele wird einmal im Jahr abgepumpt.

 

Herr Fritzsche ergänzt: Der Betrieb eines kleinen und großen Kreislaufes dient zur Energieeinsparung beim Betrieb der Stele.

 

Herr Prüssel ergänzt: Reparatur der Pumpe erfolgt, d. h. die Stele sollte nächste Woche wieder in Betrieb sein.